Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

15.11.13; Sidney Schering

Das Geheimnis des Spekulatius

Schon längst füllen Adventsleckereien die Supermarktregale. Mein persönlicher Liebling: Spekulatius.

Wenn ich diese verführerischen Gebäckstücke rieche, denke ich an Geschenke, Glühwein und herrlichen Tannenbaumschmuck.

Die Geschichte dieses Gebäcks ist übrigens eng mit der Adventszeit verbunden – genauer gesagt mit der Geschichte des Bischofs von Myra. Besser bekannt als Sankt Nikolaus.

Der Spekulatius hat seine Wurzeln im niederrheinischen, belgischen und niederländischen Gebiet, wo das Nikolausfest traditionell besonders groß gefeiert wird. Im 19. Jahrhundert setzte sich dort für die mit exotischen Gewürzen verfeinerten Kekse der Name „Spekulaties“ durch – in Anlehnung an das lateinische „Speculator“. Zu deutsch: Bischof.

Sankt Nikolaus wirkte in den Regionen, aus denen diese Gewürze stammten – und war somit der ideale Namenspate für diese Leckerei. Daher bilden Spekulatius-Kekse traditionell Einzelbilder aus der Nikolausgeschichte ab. Sie zeigen etwa, wie er sein Vermögen den Bedürftigen überlässt oder wie er Hungernden Getreide schenkt.

Manche Firmen rücken nun von dieser Tradition ab, um den Spekulatius zu modernisieren. Wenn ihr das nächste Mal eine Packung öffnet, schaut doch einfach nach – vielleicht könnt ihr mit eurem Naschwerk ja das Leben eines Heiligen nacherzählen.

Sprecherin: Alexa Christ

 

Audiobeitrag Das Geheimnis des Spekulatius


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