Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

09.07.13; Florian Schmitz-Kahmen

Gar nicht egal

Wer bin ich? Ich bin geduldig. Lasse mich nicht so schnell aus der Reserve locken. Ich finde, jeder sollte so leben dürfen, wie er oder sie es für richtig hält.

Ich mag mich anderen nicht aufdrängen. Nicht mit meiner Nähe. Und ebenso wenig mit meiner Sichtweise. Ich bin ein guter Zuhörer. Man kann sich auf mich verlassen.
Wenn mich jemand um Hilfe bittet, bin ich da. Ich weiß auch, dass keiner frei von Fehlern ist. Fehler sind menschlich. Also: wer bin ich?

Wütend, so richtig wütend, werde ich eigentlich nur, wenn ich folgende drei Wörter höre: „Mir doch egal!“ Wer das sagt, dem ist alles gleichgültig. Und Gleichgültigkeit finde ich schlimmer als Hass. Sie ist verletzend. Wenn mir jemand ein „Mir doch egal“ entgegenschleudert, dann…

Habe ich gesagt, dass ich dann wütend werde? Nein, das trifft es noch nicht. Es ist schlimmer: bei diesen drei Wörtern erstarre ich. Sie sind mein Tod. Aber ich will nicht sterben. Ich will leben! Ich will wärmen und schenken. Ich will lachen und weinen. Ich will die ganze Welt bereisen und Menschen zum Lächeln bringen. Wer ich bin?

Ach so, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Das brauche ich aber auch nicht. Du kennst mich schon längst. Ich bin die Liebe. Schön, dass ich dir nicht egal bin!

Sprecher: Daniel Schneider

 

Audiobeitrag Gar nicht egal


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