Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

22.03.13; Manuela Kraft

Wie aus einer Mauer eine Brücke werden kann

Vor dem Eingang ihrer Schule steht eine riesengroße Mauer. Eine Mauer voller Graffiti. Jeder, der kommt, sieht sofort: Hier geht’s wirklich bunt zu.

Dass die Schülerinnen und Schüler vom Berufskolleg Rheydt-Mülfort Mauern im Kopf hätten, kann man dagegen nicht behaupten. Verschiedene Kulturen, verschieden Religionen prallen hier aufeinander. Man könnte sich ja auch einmauern oder abgrenzen. Doch die Graffitis auf der Mauer zeigen, was Muslime und Christen verbindet.

Die Schülerinnen und Schüler sehen diese Gemeinsamkeiten in den Gesetzen der beiden Religionen, in den sogenannten 5 Säulen des Islam und den 10 Geboten des Christentums: «Du sollst nicht stehlen. Du sollst den Armen helfen», darüber sind sie sich einig. «Wir sind doch alle Menschen und wir haben einen Gott», sagt ein Teilnehmer.
Unterstützt werden die Jugendlichen von ihrer Relilehrerin und den beiden Graffitikünstlern Timur Göreci und Kostja Jakson. Den Schülern ist es wichtig, sich auf die Gemeinsamkeiten zu konzentrieren. Sie hoffen darauf, dass ihre Aktion auch andere zum Nachdenken und Umdenken bringt.

Die besprühte Zementwand wird so zur Brücke zwischen den Religionen, zwischen den Schülern, zwischen den Menschen. Es ist schön, wie sich Mauern im Kopf in bunten Brücken verwandeln können.

Sprecherin: Alexa Christ

 

Audiobeitrag Wie aus einer Mauer eine Brücke werden kann


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