Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

26.11.05, 6.30-07 Uhr, Bettina Wendland

Da hilft nur Beten

Es gibt Situationen, da hat man das Gefühl, dass einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird: Du hast die Prüfung versiebt, deine Eltern eröffnen dir,

dass sie sich trennen wollen, dein Freund interessiert sich mehr für die neue aus der Parallelklasse als für dich. "Mein Gott, wie soll das weitergehen?", denkst du, und schickst ein Stoßgebet zum Himmel. Hinterher kommt du dir vielleicht blöd vor, weil du sonst auch nicht betest und dein Leben bisher auch alleine auf die Reihe gekriegt hast.

Für die, die mit dem Beten eher Schwierigkeiten haben und nicht so richtig wissen, wie das gehen soll, hat Jesus mal eine Geschichte erzählt:

Zwei Männer gingen in den Tempel. Der eine war häufiger hier, der andere kam zum ersten Mal. Der eine kannte sich aus, stellte sich hin und betete laut: "Danke Gott, dass ich nicht so bin wie der Typ da drüben. Ich versuche mich richtig zu verhalten, ich spende ne Menge und bin auch sonst nicht so ein asozialer Typ wie der Kerl da hinten."

Der Typ, der zum ersten Mal im Tempel war, war ziemlich verunsichert. Er wusste nicht so recht, wie er sich in dem Tempel verhalten sollte. Leise betete er: "Gott, ich hab mich bisher nicht für dich interessiert, aber jetzt brauche ich deine Hilfe.“

Für Jesus ist klar: Auf frommes Geschwafel legt Gott keinen Wert. Aber er freut sich über jedes Gebet, das von Herzen kommt. Und manchmal kann das auch ein Stoßseufzer sein.

Sprecherin: Christiane Schulte-Birgden

Audiobeitrag Da hilft nur Beten


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