Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

06.11.05, 7.45 Uhr, Sabine Steinwender-Schnitzius

Du bist Deutschland

Du bist Deutschland. Das Wunder von Deutschland. Ein Schmetterling kann einen Taifun auslösen. Der Windstoß, der durch den Flügelschlag

verdrängt wird,
entwurzelt vielleicht ein paar Meter Bäume.
Genauso wie sich ein Lufthauch zu einem Sturm entwickelt, kann Deine Tat wirken.

Autorin:
“Du bist Deutschland“, lautet die Kampagne, die sich Sender und Zeitungsverlage 35 Millionen Euro kosten lassen. Das ist viel Geld für ein neues Image. Doch ist der Inhalt, der da transportiert wird, wirklich so neu? Die Message lautet: Du bist mehr wert als du denkst. Und: Du kannst Unglaubliches bewirken. 
 
Stimmt! Was mich nur wundert: Was als neues Image verkauft wird, ist uralt. Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen, nach seinem Bilde schuf er ihn. Und als er fertig war, sprach er zum Menschen: Siehe, du bist sehr gut.
Daß wir sehr gut sind, ist also nichts Neues. Jeder von uns, jede einzelne. Seit Tausenden von Jahren glauben Menschen an diesen Gott. Er trägt sie durchs Leben. Nicht nur in Deutschland.  

O-Ton:
Dein Wille ist wie Feuer unterm Hintern.
Er lässt deine Lieblinsstürmer schneller laufen
und Schumi schneller fahren
Egal wo du arbeitest
egal welche Position du hast
Du hältst den Laden zusammen

Autorin:
Aber, wer kennt nicht auch das andere? Daß ich will, aber es eben einfach nicht geht. Ich will arbeiten, aber es gibt keine Arbeit für mich. Ich will gesund werden, aber es gibt keine Chance.
 
“Dein Wille geschehe“, heißt es im Vaterunser. Wir haben eben nicht alles in der Hand. So viel steht fest. Damit klar zukommen ist manchmal verdammt schwer. Da kommen Zweifel – auch an Gott. Der gesagt hat, er sei immer bei uns. 

O-Ton:
Also, wie wäre es, wenn du dich mal wieder selbst anfeuerst?
Gib nicht nur auf der Autobahn Gas?
Geh runter von der Bremse.
 
Autorin:
Aber du darfst auch fragen, warum du auf der Bremse stehst. Das ist o-ky. Du bist nicht Anne Will und nicht Harald Schmidt. Nicht Sarah Connor und nicht Oliver Kahn.
      
Bei Gott darfst du das fragen. Vielleicht gibt es Gründe, warum du auf der Bremse stehst. Wichtige Gründe. Das herauszufinden, ist nicht immer einfach. Dafür braucht man Zeit. Zeit für Stille – manche nennen es Meditation-  und Zeit für das Gespräch. Auch mit Gott. Der mich trotzdem liebt. So wie ich bin.

O-Ton:
Frage dich nicht, was die anderen für dich tun.
Du bist die anderen – du bist Deutschland.
Behandle dein Land doch einfach wie einen guten Freund.
Meckere nicht über ihn, sondern biete ihm deine Hilfe an.

Den Nächsten zu lieben, wie sich selbst. Ihm zu helfen, wie einem guten Freund. Das hat schon Jesus verkündigt. Damals. Und hat viel bewirkt. Mehr als du denkst.
Trotz aller Kritik an den Kirchen – sie kümmern sich auch um die, denen es wirklich schlecht geht.

O-Ton:
Bring die beste Leistung zu der du fähig bist.
Und wenn du damit fertig bist, übertriff dich selbst. 

Auch in der kritischen Beurteilung der Kampagne.
Zieh das Beste für dich raus. Aber mach dir nichts vor. Du bist nur ein Mensch. Von Gott geliebt. So oder so.
 

Audiobeitrag Du bist Deutschland


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