Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

26.10.05, 6.56 Uhr, Dr. Barbara Schwahn

Ein Fundament für´s Leben

„Wir geben Ihrer Zukunft ein zuhause.“ , Auf diese Steine können Sie bau´n.“ Nein, ich möchte Ihnen heute morgen keinen Bausparvertrag verkaufen. Ich möchte mit Ihnen darüber

nachdenken, worauf wir so bauen in unserem Leben. Was das Fundament meines, Ihres Lebens ist.

Ein gutes Fundament ist für ein Hausentscheidend. Ein Haus muss vor allem fest stehen. Dennoch bebauen wir heute auch Gebiete, wo früher kein Mensch ein Haus hingestellt hätte. Wir pflanzen ganze Siedlungen auf Höhen, wo der Wind pfeift, oder in sumpfiges Gelände. Unvernünftig eigentlich.

Wir bauen darauf, dass es schon gut gehen wird. Dass es uns bestimmt nicht trifft. Oder dass wir von Unwettern erst mal verschont bleiben. Wenn der Sturm dann da ist, dann bauen wir auf unsere klugen Konstruktionen, unser hochwertiges Material, unser Know how halt. Das kann gut gehen, muss aber nicht.

Übertragen auf unser Leben ist es genauso. Zunächst einmal vertrauen wir darauf, dass wir alles in der Hand haben. Alles gut geplant, gut getimet, gut eingestiehlt. Wir setzen uns ein, arbeiten Tag und Nacht, fördern unsere Kinder wo immer es geht, sorgen vor fürs Alter. Und hoffen, dass uns keine Katastrophen treffen, so wie wir sie von Freunden und Bekannten hören. Solange das so ist, kommen wir ganz gut über die Runden. Solange merkt keiner, wir selbst auch nicht, ob wir festen Boden unter den Füssen haben, oder ob unsere ganze Lebensplanung wackelig ist.

Aber manchmal stürmt es halt und das Wasser steht uns bis zum Hals: Vater arbeitslos, Mutter krank, Oma ein Pflegefall, die Freundin weg,  Scheidung, das Haus muss verkauft werden, Kind schafft den Schulabschluss nicht. Dann zeigt sich, ob unser inneres Fundament standhält. Oder ob unser Optimismus und Lebensmut wie ein Kartenhaus zusammenbrechen.

Was ist dann ein tragfähiges Fundament für mein Leben? Jesus sagt: Wer meine Worte hört und sich nach ihnen richtet, ist wie ein Mann, der überlegt, was er tut, und deshalb sein Haus auf felsigen Grund baut. Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht, die Flüsse über die Ufer treten und der Sturm tobt und an dem Haus rüttelt, so stürzt es nicht ein, weil es auf Fels gebaut ist.

Seine Worte zu hören und uns nach ihnen zu richten, empfiehlt uns Jesus als Fundament.
Davon gibt es ja viele. Sie haben alle damit zu tun, dass wir nicht nur auf uns selbst sehen sollten und uns nicht nur auf unsere eigene Kraft verlassen. Sondern auf Gott, auf seinen Beistand, seine Hilfe, seine Gerechtigkeit, seine Liebe. Lesen Sie mal nach in der Bergpredigt beim Evangelisten Matthäus in Kapitel 5-7.

Gottvertrauen, das gibt mir Halt im Leben. Klar, die Stürme toben trotzdem und die Probleme verschwinden nicht von heute auf morgen, wenn ich auf Gott baue. Aber sie hauen mich nicht um. Ich verliere nicht den Boden unter den Füssen. Ich halte mich über Wasser, bis sich der Sturm gelegt hat und ruhigere Zeiten anbrechen. Gottes Beistand, seine Hilfe, seine Gerechtigkeit, seine Liebe, auf diese Steine können auch Sie bau´n.

 


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