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Simplify your life
Ein ganzer Kleiderschrank voll und wieder mal nichts anzuziehen. Da hebe ich die Hose noch auf, weil man ja mal wieder abnehmen könnte und sie dann vielleicht doch
wieder passt. Oder eine Bluse, weil die Farbe ja schnell wieder modern werden könnte. Oder das abgewaschene T-Shirt, falls man mal was zum Tapezieren braucht. - Dabei mache ich das gar nicht selbst, kann ich das gar nicht. - Jedenfalls: Das alles sorgt dafür, dass ich nie genug Platz im Schrank habe, egal wie groß er ist.
Und es ist ja nicht nur im Kleiderschrank, das überflüssige Zeug. Da ist der zugemüllte Schreibtisch mit den vielen Stößen, auf die immer nur wieder was draufgelegt wird. Bis man nach einem halben Jahr mal wieder aufräumt und feststellt, Zweidrittel der Papiere haben sich von selbst erledigt. Oder die Kisten im Keller mit Sachen, die keiner vermisst, aber jeder ständig hin- und herschiebt und am Ende doch wieder mit umzieht.
Das ist schon einiges, was man so an unnötigem Ballast mit sich herumschleppt. Wie aber sich trennen? In den Buchläden gibt es Regale voller Ratgeber. Natürlich habe ich auch einen gekauft und manche Ratschläge sind ja auch nicht schlecht. Und trotzdem ist es immer noch mühsam so richtig auszumisten und sich dabei von Dingen zu trennen.
Aber wir schleppen ja noch ganz anderes mit uns herum. In uns. Manches, was wir immer wieder brauchen. Alle Erfahrungen, die uns Vertrauen ins Leben vermittelt haben etwa. Manches, was uns hilft, die Zeit heute zu bewerten. Also z.B: Erinnerungen an unsere eigene Schulzeit, mit denen wir die Erfahrungen unseres eigenen Kindes vergleichen. Wir früher hätten uns nicht getraut, so mit der Lehrerin zu sprechen. Oder: Das gab´s doch zu unserer Zeit nicht: Hausschuhe im Klassenraum. Diese Art von Erinnerungen bremsen uns leider auch manchmal aus. Verhindern, dass wir uns Neuem öffnen, dass wir die Zeit heute nehmen, wie sie ist, die Kinder nehmen, wie sie sind und akzeptieren, dass sich eben vieles geändert hat.
Aber es gibt noch vieles andere, was immer wieder hoch kommt und uns richtig beschwert und belastet. Was uns stöhnen lässt: wie soll es nur weitergehen?
Enttäuschung in einer Beziehung, Unausgesprochenes zwischen Eltern und Kindern, Sorgen über den Werdegang der Kinder, eine Krankheit, die immer wieder neu ausbrechen kann. Schuldgefühle, die ich schon seit Jahren, berechtigt oder unberechtigt, mit mir trage.
Manchmal ist es gut, so etwas abzugeben. An andere Menschen, vielleicht auch an Gott. Davon redet ein anderer Ratgeber, die Bibel. Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch steht da im Blick auf Gott. Also nicht nur alte Sachen wegwerfen, auch alte Geschichten, Sorgen, die uns den Blick und vor allem die Hoffnung und Zuversicht für die Zukunft nehmen. Sie einfach Gott überlassen. Das ist sicher nicht immer einfach. Hilfe von anderen anzunehmen, auf Gott zu vertrauen. Das bedeutet ja, sich selbst ein Stück weit loszulassen. Und manchmal klammern wir uns ja an unsere Probleme. Für manche sind sie sogar ihr Lebensinhalt.
Manchmal mache ich es so: ich schreibe meine Sorgen auf einen Zettel, klebe den auf einen Stein und werfe ihn weg soweit ich kann, bis Gott vor die Füße. Meine Not ist damit nicht aus der Welt, aber sie ist mir ferner gerückt. Ich bekomme eine gesunde Distanz zu ihr. Sie lastet nicht mehr so schwer auf mir alleine. Ich fühle mich wieder freier und kann wieder an etwas anderes denken. Ich bin wieder frei, zu handeln. Ich kann auf jemanden zugehen und eine alte Geschichte endlich bereinigen. Ich kann mal wieder so richtig lachen und ich merke: Gott kann mein Leben wirklich einfacher machen
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