Toleranz kann man lernen
Ob ich an Gott glaube oder nicht, das geht keinen was an. So denken wohl die meisten: Glaube ist Privatsache. Im Grundkurs Religion am Dietrich Bonhoeffer-Gymnasium in
Hilden ist man aber mal ganz anders an die Sache rangegangen: Die 18 Jugendlichen haben ihren religiösen Werdegang von der Kindheit bis heute aufgeschrieben und sich gegenseitig von ihrem Glauben erzählt. Am Anfang war das keine leichte Aufgabe, erzählt Sevim Demiraslan:
O-Ton: Sevim Demiraslan: also es war schon ein bisschen unangenehm, alles preis zu geben, aber wenn man die Reaktion gesehen hat von den Schülern nachdem man das vorgelesen hat, dann hat man doch gemerkt "oh das war ja gar nicht so schlimm" . Da war keiner der jetzt gesagt hat "Oh mein Gott nein, was hat die denn für ne Einstellung?", also die waren alle recht tolerant.
Sprecher: Und nicht nur das, meint Robin Liebetrau. Das ganze Klima in der Klasse hat sich positiv verändert
O-Ton: Man hat so den anderen halt besser kennen gelernt auf jeden Fall durch diesen tiefen Einblick und das hat auch so ne vertrauliche Ebene geschaffen halt und man ist gut miteinander umgegangen und hat auch diskutiert und Meinung ausgetauscht und man hat immer drauf geachtet, dass man ja den anderen respektiert , also seine Meinung respektiert.
Sprecher: Toleranz kann man also durchaus lernen, meint auch Fadil Minden. Allerdings nur unter einer Voraussetzung:
O-Ton: Fadil Minden: um überhaupt tolerant zu sein, muss man sich ja selbst kennen, also seine eigene Religion und vielleicht ... dann kann man auch gehen und gucken was der andere hat. Weil dann weiß man auch: was hat man gemeinsam, sonst kann man das ja nicht mal herausfinden, weil man ja nicht weiß was man selbst hat.
Sprecherin: Christiane Schulte-Birgden, Köln
Toleranz kann man lernen
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