Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

15.09.05, 06-07 Uhr, Stephan Kiepe-Fahrenholz

Jugend

Wenn ich „Jugend“ in der Suchmaschine Google eintippe, erscheinen folgende Treffer: Erstens: Erziehungshilfe. Zweitens: Wildnis auf Bewährung. Ein Jugendprojekt

in Skandinavien. Drittens: Praxishilfen für Leiter von Jugendhilfeeinrichtungen. Viertens: Hohes Einkommen –6.400 Euro monatlich möglich, von Zuhause aus.

Jugend ist also offenbar für die inserierende Wirtschaft zunächst mal entweder eine Altersgruppe, die therapiert oder zumindest geleitet werden muss, oder eine Generation, die vorwiegend an Event-Urlaub und dem schnellen, ohne große Mühe verdienten Euro interessiert ist.

In der Bibel heißt es: „Eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Visionen sehen.“ Die wichtigste Eigenschaft der Jugend ist hier, dass ihr die Zukunft gehört. Gesagt wird das öfters, im jetzt zu Ende gehenden Wahlkampf zum Beispiel.

Was nicht gesagt wird: Die jetzt am Drücker sind, verbauen ganz schön viel Zukunft. Genau deshalb heißt es in diesem Spruch: Die Söhne und Töchter sollen weissagen, Visionen haben.

Die entscheidenden Zukunftsentwürfe, nämlich die Visionen, hat die Jugend. Und die, deshalb das Wort weissagen, sind ganz anders als die Erziehungstherapeuten, die Jugendhilfeleiter und die Organisatoren des schnellen und seriösen Einkommens es sich träumen lassen. Gott sei Dank.

Sprecher: Michael Birgden, Köln

 

Audiobeitrag Jugend


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