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Wählen gehen
Kommenden Sonntag müssen wir ja nun wählen gehen. Besser: wir können. Noch besser: Wir sollen. Denn die Wahl zu haben ist wichtig. Wer das Land regiert, und wie es
regiert wird, das ist nicht egal.
Klar, viele denken: Was solls? Die Politiker sind ja doch alle gleich, Patentrezepte hat keiner, große Worte, kleine Taten, und am Ende ändert sich nix. Da ist was dran. Und trotzdem ist es das Dümmste, was man machen kann, deswegen nicht wählen zu gehen. Wieso das? Der Kabarettist Hanns-Dieter Hüsch hat mal gesagt: Wenn wir Kinder Gottes sind, können wir nicht Kinder des Staates sein.
Deshalb haben Christinnen und Christen ein Interesse daran, dass der Staat gerecht funktioniert, dass er für die Menschen da ist und nicht umgekehrt und, vor allem: dass er nicht allmächtig wird.
Deshalb haben wir eigentlich keine andere Wahl als wählen zu gehen. Es ist ein Wert an sich, dass wir alle gemeinsam oder mindestens eine Mehrheit von uns auch der besten und erfolgreichsten Kanzlerin nach nur vier Jahren sagen können: Das wars, es hat uns sehr gefreut, auf Wiedersehn.
Und umgekehrt dem besten und ambitioniertesten Oppositionsführer: Danke, nein, vielleicht beim nächsten Mal. Jeder, der die Wahl hat und tatsächlich wählt, hilft mit zu verhindern, dass der Staat zur Beute einer kleinen Clique wird.
Also, kommenden Sonntag ihr wisst schon. Ausschlafen kann man trotzdem. Die Wahllokale haben bis 18.00 Uhr geöffnet.
Sprecher: Michael Birgden, Köln
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