Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

03.09.05, 6.56 Uhr, Dr. Gerd Höft

Die Anfrage aus der Hölle und die Antwort des Himmels. 2. Teil

Der Reiche aus unserer Geschichte vom reichen Mann und dem armen Lazarus, genannt Gotthilf, ist arm dran. Sein Reichtum ist im indirekt zum Verhängnis

geworden. Nicht weil er reich war, sitzt er in der Hölle, sondern weil er der sozialen Verpflichtung aus seinem Reichtum nicht nachgekommen ist. Er hat gerafft und gerafft und hat dem Elend vor seiner Tür keine Beachtung geschenkt. Jetzt schmort er in der Hölle.

Und da wird er wohl bleiben müssen. Auf unabsehbare Zeit wenigstens. Hilfe und sei sie noch so klein ist vom Himmel nicht zu erwarten. Soweit so gut. Der Reiche hat sich mit seinem Schicksal abgefunden. Aber er entwickelt etwas, das verblüfft: Verantwortungsbewusstsein.
Ein Reicher, der in der Hölle schmort, will etwas für die Lebenden auf der Erde tun.

Möglicherweise sieht er, dass Reichtum dem Seelenheil abträglicher sein kann als Armut. Möglicherweise sieht er so im Rückblick auf sein Leben, dass er die soziale Verpflichtung, die im Reichtum liegt, vernachlässigt hat. Wie auch immer: Schicke den Lazarus wieder ins Leben, bittet der Reiche den Himmel, sende ihn zu meiner Familie. Er soll sie warnen, denn ich möchte nicht, dass es ihnen so geht wie mir.

Ein sympathischer Zug. Und wenn Gott daran interessiert ist, Verlorenes zu retten, so darf er diese Bitte doch nicht abschlagen. Tut er aber. Von oben kommt die Antwort: sie haben Mose und die Propheten, die sollen sie hören. Der Hinweis nutzt dem Reichen nichts und seiner noch lebenden Familie auch nicht.
Aber uns. Das ist gut so, denn die Botschaft richtet sich an uns.

Was verhilft uns zu einem gottgefälligen und erfüllten Leben? Wie vermeiden wir, was unser Leben beschädigt und das anderer mit? Wie bewahren wir uns und andere vor der Hölle schon hier auf Erden? Hätten wir gern ab und an ein Wunder, um zu glauben, dass es Gott gibt und irgend so einen Hinweis, unübersehbar und eindeutig, dass es sich lohnt, sich auf Gott und seine Vorstellung vom Leben einzulassen? Oder eine am besten von Gott selbst signierte Botschaft mit konkreten Hinweisen  - in der Art: wenn du das und das tust, wird dies und jenes eintreffen. Nein, so läuft die Sache nicht.

Wir haben Jesus und die Heilige Schrift. Alles, was du wissen musst, weißt du bereits. Alles, was du wissen willst, kannst du nachlesen oder dir anhören. Wir haben Jesus und die Heilige Schrift. Wer mehr will, wird es nicht bekommen. Wer Wunder braucht, wird vergeblich auf sie warten. Wer jetzt noch zögert, will nicht. Wer jetzt noch nach Argumenten sucht, will sich drücken. Wer jetzt noch auf Zeit spielt, meint es nicht ernst. Gott aber meint es ernst. Nimm und lies- die Verantwortung für dein Leben liegt bei dir. Bei niemandem sonst. Und denk daran: irgendein Gotthilf liegt auch vor deiner Tür.


 

Audiobeitrag Die Anfrage aus der Hölle und die Antwort des Himmels. 2. Teil


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