Gut geschmiert
Du fragst: Also gerade gestern ist es mir wieder passiert. Da saß ich so am Frühstückstisch und habe mir schön mein Brötchen geschmiert und prompt habe es so mit dem
Ellbogen vom Tisch gewischt. Und es ist genau mit der Seite mit der Butter und der Marmelade gelandet. Da frage ich mich irgendwie schon: Warum fällt das Butterbrot immer auf die beschmierte Seite?
Wir antworten: Wenn du dein Butterbrot fallen lässt, dann fällt es nicht senkrecht. Normalerweise rutscht das Ding ja vom Teller oder aus der Hand und fällt irgendwie schräg. Die Folge ist, dass sich das Brot in eine Drehbewegung versetzt und schließlich seine stabile Lage bei einer 180°-Drehung findet, den Gewichtsschwerpunkt nach unten. Prompt liegt es dann auf der beschmierten Seite.
Mein Freund Marc behauptet ja: die Wahrscheinlichkeit, dass das Butterbrot auf die beschmierte Seite fällt, steigt mit dem Wert des Teppichs. Je wertvoller der Bodenbelag, desto größer die Chance, ihn zu ruinieren.
Fällt das Butterbrot deshalb immer auf die beschmierte Seite? Ich finde, deine Frage lässt sich beliebig erweitern.
Zum Beispiel: Wieso müssen Schweißfüße stinken, statt zu duften?
Die Antwort ist immer dieselbe: Es ist so, weil Gott es will. Er hat die Welt so erschaffen, wie sie ist. Mit allen Naturgesetzen und Besonderheiten. Und ganz gleich, ob mir das nun im einzelnen passt oder nicht: letztlich fügt sich wie bei einem Puzzle alles perfekt ineinander. Und das finde ich dann doch gut, weil ich erlebe: Alles, was Gott macht, läuft
wie geschmiert.
Sprecher: Michael Birgden
Gut geschmiert
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