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Manila: Railway People
Die Pfiffe der Eisenbahn gehören zum Alltag der Menschen hier in einem der vielen Slumgebiete von Manila, ebenso wie die drückende Hitze, der Schmutz auf den schmalen
schmalen Fußwegen zwischen den Hütten und die Kinder, die barfuss und unbekümmert auf den Gleisen spielen, weil sonst nirgends Platz ist für sie. Trotz der durchdringenden Pfiffe werden immer wieder Menschen von der Bahn erfaßt und getötet. Auch das gehört zum Leben der Railway People, der Slumbewohner in der philippinischen Hauptstadt , die sich auf dem Niemandsland an der Eisenbahn angesiedelt haben. Die 29-jährige Joyceline etwa: O-Ton (Actually my parents live here long ago ...) Meine Eltern leben schon lange hier, ihnen gehört auch dieses Haus. Aber wir haben viele Probleme. Das größte ist der Strom, wir zapfen die Leitungen an, illegal, denn wir können nicht bezahlen. Wasser ist auch ein Problem, wir müssen alles kaufen und in Kanistern her schleppen. Mein Mann hat Arbeit als Taxifahrer, davon leben wir alle, von 200 oder 300 Pesos am Tag. Aber wenn wir mal Geld haben, können wir wunderbares Essen kaufen (...we can buy delicious food ).
Autorin: ...hauptsächlich Fisch, manchmal auch Hühnchen. Aber meistens reicht es nicht mal zum Allernötigsten, erzählt Joyceline mit ihrem Kind auf dem Arm. Ihre Eltern sind aus einer der Süd-Provinzen gekommen, um in Manila ihr Glück zu machen. Etwa zweieinhalb Millionen Menschen leben im Großraum Manila verteilt auf über 500 Slumgebiete. Für viele Menschen sind sie eine neue Heimat geworden, trotz Armut, Krankheit, Drogen und Kriminalität.
Keinem von uns ist Gott fern, heißt es im biblischen Spruch für den Monat Juli. Für Jesus war klar, dass er gerade zu denen ging, die am Rande der Gesellschaft lebten, zu Aussätzigen oder Prostituierten. Es gibt keinen Gott verlassenen Ort auf der Welt, meint auch der Sozialarbeiter Noel Levanta und hat zusammen mit Joyceline und anderen eine Bürgerinitiative gegründet, um die Situation zu verbessern. O-Ton (For me its a matter of principle as a Christian ...) Für mich ist es eine Frage als Christ und eine Herausforderung als Filipino mich hier ehrenamtlich zu engagieren. Für unsere Arbeit bekommen wir Unterstützung von der UCCP, der Methodistischen Kirche. (They dont have a choice ...) Die Menschen haben ja keine andere Wahl als hier zu leben. Sie können keine Miete bezahlen und hier ist es kostenlos. In der Nähe ist auch ein Markt, wo man Gemüse und andere Sachen verkaufen kann (... thats their livelyhood come from...) Autorin: Hilfe zur Selbsthilfe, unabhängig von der Kirchenzugehörigkeit, das ist Programm für die kleine, methodistische Kirche der Philippinen in dem überwiegend katholischen Land. Denn rund 70 Prozent der Bevölkerung leben in Armut, erzählt Bischof Elmer Bolocon: O-Ton. (The United Church of Christ is very much engaged ...) Die UCCP engagiert sich ganz allgemein für Menschen, die Unterstützung brauchen: die Armen, die Ausgebeuteten, denn wir wissen ja, dass sie niemanden haben - außer Gott. Und wir glauben, dass Gott seiner Kirche genau diese Rolle zugedacht hat. Jesus hat sich ja auch schon für die Armen eingesetzt (... even Christ has biased for the poor).
Autorin: Für die Manila Railway People ist diese Unterstützung jetzt noch wichtiger als bisher. Sie müssen in Zukunft nicht nur um Wasser, Strom oder den Schulbesuch für die Kinder kämpfen, sondern auch gegen eine drohende Vertreibung. Denn die Regierung hat zahlungskräftige Investoren gefunden, die die alte Eisenbahnstrecke modernisieren wollen. Die Züge sollen endlich schneller werden, ohne spielende Kinder an den Gleisen, die hier ein Zuhause gefunden haben.
Manila: Railway People
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