Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

16.08.05, 6.56 Uhr, Albrecht Philipps

Weltjugendtag in Köln

Heute wird in Köln der 20. Weltjugendtag der katholischen Kirche mit feierlichen Gottesdiensten eröffnet. Viele 100.000 junge Menschen aus der ganzen Welt sind der

Einladung des Papstes gefolgt. Nach den Tagen der Begegnung in den deutschen Diözesen versammeln sich in dieser Woche die internationalen Gäste mit ihren Gastgebern zu den zentralen Veranstaltungen im Erzbistum Köln.

Der Weltjugendtag stellt das Thema Jugend und Glaube in den Mittelpunkt. Papst Benedikt hat sich gleich zu Beginn seiner Amtszeit an die Jugend in aller Welt gewandt und gesagt:

Sprecher:
"Die Kirche ist jung und die Jugend denkt nicht nur an Konsum und Genuss, sie ist nicht materialistisch und egoistisch. Das Gegenteil ist wahr: Die Jugend will das Große und das Gute. Sie ist gegen Unrecht, Ungleichheit, Unterdrückung und für die Freiheit. Und sie ist auch wieder ganz offen für Christus."

Autor:
Die Kirche ist eben keine Angelegenheit nur für ältere Menschen ist. Die Kirche hat auch ein junges Gesicht. Die Kirche braucht die Jugend. Man muss nicht erst viele Lebensniederlagen erleben, die ein langes Leben so mit sich bringt, um dem Glauben Bedeutung im eigenen Leben zuzumessen. Für die Kirchen sind neue Impulse immer auch von jungen Menschen ausgegangen. Deren Vorbild war Jesus: Jesus als  junger Wanderprediger in Galiläa, der Wunder vollbrachte und Menschen heilte, der als junger Mann am Kreuz gestorben ist und den Gott zu neuem Leben erweckt hat.

Das Motto des Weltjugendtages ist ein Vers aus dem Matthäusevangelium: "Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihn anzubeten." Ein Zitat der Sterndeuter, die sich auf den Weg gemacht haben, um den neuen König der Juden zu suchen und das Kind in der Krippe fanden.

Zwei junge Frauen aus Ochtrup und Metelen im Münsterland sind auch schon bei den vorangegangenen Weltjugendtreffen in Toronto und Rom gewesen. Sie werden in dieser Woche auch wieder in Köln dabeisein: Sarah und Rahel haben erzählt, was sie am Weltjugendtag fasziniert:

Sarah:
"Für mich waren es die vielen Jugendlichen aus ganz verschiedenen Ländern. Wir haben uns da einfach irgendwo zusammengesetzt, aus Stock und Stein Musikinstrumente gebastelt und zusammen gesungen."

Autor:
Die Begegnungen mit Menschen aus den Ländern der südlichen Halbkugel haben sie besonders geprägt.

Rahel:
"Sie wirkten auf uns irgendwie glücklicher und zufriedener als wir, obwohl sie aus viel ärmeren Ländern kommen. Sie waren fröhlicher als die deutschen Teilnehmer und das hat uns unheimlich beeindruckt. Die Messe mit dem Papst war dann der absolute Höhepunkt, denn er bringt die Menschen wirklich zusammen. Viele klammern sich richtig an ihn. Wir freuen uns natürlich darüber, dass der neue Papst aus Deutschland kommt, aber wir hätten es noch besser gefunden, wenn der Nachfolger von Johannes Paul II. aus einem dieser ärmeren Länder des Südens gekommen wäre. Für die Menschen dort wäre das sicher eine große Hilfe gewesen."

Autor:
Junge Menschen suchen nach Orientierung und brauchen dabei vor allem die Erfahrung, dass sie bei dieser Suche nicht allein unterwegs sind. Der Weltjugendtag in Köln wird die Menschen aus vielen Ländern der Erde zusammenbringen und sie werden erleben, dass die Frage nach Sinn und nach erfülltem Leben keine Grenzen kennt.

Audiobeitrag Weltjugendtag in Köln


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