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Woran Jugendliche glauben
Weltjugendtag in Köln. Ein katholisches Glaubensfestival. Viele Hundert Tausend sind gekommen. Aus aller Welt. Doch was glauben Jugendliche heute eigentlich?
Ich habe sie gefragt. Evangelische und katholische Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren. Was Hanna Menne, Roland Gogol, Claudia Beyer und Pascal Biel zu sagen haben, hat mich sehr beeindruckt.
O-Ton 1 Ich glaube daran, dass es einen Mann oben gibt im Himmel, der dafür sorgt, dass es uns Menschen gut geht, der auch dafür sorgt, dass es den Menschen, die irgendwas Schlimmes machen, dass es denen auch schlecht geht, daß sie merken, dass es nicht gut ist. Und ich glaube auch daran, dass jeder Mensch gleich ist. Das es da keine Unterschiede gibt. Für mich sind eben Evangelen, Katholen, Muslime, halt eben diese ganzen Religionen sind gleich. (Hanna Menne, 16 Jahre)
O-Ton 2 Gott ist für mich irgendetwas, was oben ist, den man ab und zu mal was fragen kann und ab und zu mal um etwas bitten kann, wenn man in irgendwelchen Notsituationen ist, um irgendwie ein bißchen Halt und Kraft zu bekommen, einfach ein Signal nach oben zu senden, bitte hilf mir. ... (Roland Gogol, 21 Jahre, katholisch) O-Ton 3 Und natürlich ist es so, dass wenn es einem nicht so gut geht, daß man gerade dann merkt, daß er irgendwo da ist und man dann auch die Kraft aus dem Glauben schöpft. Das hat mir oft sehr viel Halt gegeben, ob im Privaten oder im Beruflichen . Vor zwei Jahren als mein Opa gestorben ist, was für uns alle das Schlimmste überhaupt war, weil es ganz unerwartet kam. Das klingt vielleicht auch ein bißchen komisch, aber ich habe gespürt, daß irgend jemand da ist, irgendwo und das hat mich ein bißchen beruhigt. Ich habe dann gemerkt, der ist gut aufgehoben und auch ich bin gut aufgehoben (Claudia Beyer, 20 Jahre, katholisch) ) O-Ton 4 Gott kann man sich eigentlich nicht vorstellen. Man weiß nicht, ob er Mann oder Frau ist, das ist nirgendwo festgelegt. Und Jesus war halt eben sozusagen von Gott geschickt, daß er die Sachen, die Gott uns nicht selber sagen kann, daß er die verbreitet mit Worten, damit die Menschen, die verstehen. (Hanna Menne, 16 Jahre, evangelisch)
O-Ton 5 Jesus ist eigentlich der, der das Ganze menschlich macht. Die ganze Leidensgeschichte, die man auch kennt und die Geschichten über ihn und auch wie er mit den Menschen umgegangen ist. Er macht das Ganze menschlich. Er bringt den Glauben vielleicht auch so ein Stück näher, weil er ja auch einer von uns war. (Claudia Beyer)
O-Ton 6 Jesus wird dargestellt als ein guter Mann, als ein guter Mensch einfach und es heißt ihm nachzufolgen, also nicht allzu fromm, weil wir sind Jugendliche und wollen auch Spaß haben, aber das es in die richtige Richtung geht, daß man die richtigen Wege einschlägt. (Roland Gogol)
O-Ton 7 Glauben bedeutet für mich ihn zu leben und in meiner Gemeinde wird der in verschiedenen Dingen einfach gelebt.
Das ist für mich einfach Glauben, daß man da Gemeinschaft fördert, daß man da Nächstenliebe spürt, daß man dem anderen hilft, daß man da lernt nett zueinander zu sein, daß man da einfach familiäre Normen noch mal wieder erweckt, die gerade viele Kinder in unserem Stadtteil nicht mehr erleben zu Hause. Das ist für mich Glaube. (Pascal Biel, 20 Jahre, evangelisch)
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