Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

25.11.13; Bettina Förster

Hilfreiche Nachtaktion

Mein Freund Stefan hat neulich eine irre Geschichte erlebt. Er war auf dem Heimweg von einer Party. Zu Fuß.

Er hatte einen feuchtfröhlichen Abend hinter sich – jetzt nur schnell nach Haus. Auf einmal sieht er wie sich ein Mann an einer Mauer abstützt. Er kann sich kaum noch aufrecht halten. Schwankt. Stefan spricht ihn an: „Brauchst Du Hilfe?“ Es kommt ein unverständliches Lallen als Antwort. Klarer Fall: Der ist sturzhagelvoll! Der Mann ist wohl so um die 70, klein aber sehr käftig. Bevor Stefan sich entschlossen hat, was er jetzt machen soll, kommt ein junges Pärchen dazu. Sie wollten gerade in ihr Auto einsteigen als sie Stefan und seinen neuen Freund sehen. Zum Glück.

Schnell ist klar: der alte Herr kommt alleine an diesem Abend nirgendwo mehr hin. „Wir müssen ihn nach Hause bringen“, sagt das Mädel. Sie hieven ihn ins Auto. Der Betrunkene lallt undeutlich einen Straßennamen. Ein paar Mal müssen sie die Straße rauf und runter fahren bis er endlich auf ein Haus zeigt, dass er wieder erkennt. Während die Jungs den Mann stützen, schließt das Mädel die Haustür auf. Jetzt ist nur noch die Frage: welche Wohnungstür? Endlich finden sie das Zuhause des alten Mannes. Legen ihn ins Bett. Stefan deckt den Fremden zu. Dann verlassen sie die Wohnung – zufrieden.

Die drei haben sich nie wieder gesehen. Stefan hat auch den Mann nie wieder getroffen. Aber diese Aktion, spontan gemeinsam jemandem zu helfen - das wird er nie vergessen. Ich auch nicht.

Sprecher: Daniel Schneider

 

Audiobeitrag Hilfreiche Nachtaktion


Druckversion

Suche

Sendungen der Woche

Sendungen am Sonntag

Sendungen im Fernsehen