Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

30.10.13; Sebastian Richter

Sicher fahren?!

Vor kurzem sah ich eine Reportage über verschiedene Autofahrer-Typen. Alle sagen: „Ich halte mich für einen guten Autofahrer!“

Es sei manchmal ein Problem, dass sich Autofahrer etwas zu sicher sind und ihren Fahrstil für den besten halten - so der Reporter. Andererseits sei es gut, als Fahrer Selbstvertrauen auszustrahlen.

Zwei Tage später fährt vor mir ein schwarzer Bulli. Tempo 70, zweispurig, nicht viel los. Alle fahren etwas schneller – na klar. Gleich muss ich links abbiegen. Um die Spur zu wechseln, schaue ich in den Spiegel und zur Seite. In diesem Moment bremst der Bulli stark ab. Aus Reflex steige ich in die Eisen. Die nächsten Sekunden kommen mir jetzt vor wie Minuten: Das Auto hat sich durch die Vollbremsung rechts am Bulli vorbeigeschoben. Ich habe Mühe das Steuer beim Aufprall auf den Bordstein unter Kontrolle zu bekommen. Rechts fliegt meine Radkappe. Am Rand stand ein mobiler Blitzer - ich hätte ihn fast überfahren. Er war der Grund für das harte Bremsen. Nur mit Glück komme ich auf meine Fahrspur zurück.

Es war nur ein kleiner Moment, in dem ich nicht nach vorne gesehen habe. Aber ey! Ich wär dem beinahe hinten drauf gefahren. Das hätte garantiert mehr als nur n‘ Blechschaden gegeben. Diesmal hab ich Glück gehabt.

Aber ich bin jetzt unsicher. Ich habe vielleicht gut reagiert – aber ein wirklich guter Fahrer kommt vielleicht auch gar nicht erst in so eine Situation. Mein Gott, denke ich: Autofahren ist ein Alltagsding. Aber doch eine große Verantwortung – und es tut gut, sich ab und an daran zu erinnern.

Sprecher: Daniel Schneider

 

Audiobeitrag Sicher fahren?!


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