Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

24.08.13; David Ohlert

Fairphone

Gaston Mushid arbeitet in einer Mine. Im Dunkeln, tagelang. In einfachen Sandalen und ohne Sicherheitskleidung. Er lebt im Kongo.

Harte Knochenarbeit in tiefen Erdlöchern, um Metalle aus dem Boden zu holen. Oft wird sein Dorf von Bürgerkriegsmilizen ausgeraubt. Das Geld reicht kaum aus, um die nötigsten Lebensmittel zu kaufen.

Eine ziemlich traurige Geschichte; eine Geschichte, die auch in meinem Handy steckt. Denn das Metall Tantal, das Gaston ausgräbt, wird für Smartphones und Computer verwendet.

Wenn ich mein Handy so ansehe, habe ich kein gutes Gefühl. Schließlich habe ich das Handy gekauft und profitiere von den unfairen Bedingungen im Kongo. Ob ich will oder nicht.

Jetzt gibt es eine Alternative. Eine Initiative aus Amsterdam stellt ein Smartphone her, bei dem alle Beteiligten fair bezahlt und behandelt werden. Das heißt nicht, dass das Smartphone zu hundert Prozent fair hergestellt ist. Doch die Firma verspricht, es so fair wie möglich zu machen. Die Rohstoffe kommen aus Minen, deren Einnahmen nicht an Bürgerkriegsmilizen gehen, Einzelteile sind besser recyclebar, und in manchen Gegenden bekommen die Minenarbeiter schon den doppelten Lohn.

Wenn ich mir das nächste Handy kaufe, möchte ich wissen, wer es herstellt und ob es diesen Leuten auch gut geht. Und dabei muss ich an Gaston denken, den Minenarbeiter aus dem Kongo.

Sprecherin: Alexa Christ

 

Audiobeitrag Fairphone


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