Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

05.08.13; Manfred Rütten

"Schlaf am Zug" - Notquartier für Jugendliche

Stress mit den Eltern, Sucht- oder Gewalterfahrungen – es gibt viele Gründe, warum Jugendliche es Zuhause nicht mehr aushalten.

Und egal ob sie dann nur für ein paar Tage abhauen oder doch für länger – sie brauchen auf jeden Fall einen Platz zum Schlafen. Genau den bietet in Bochum "Schlaf am Zug" – eine Einrichtung des evangelischen Kinder- und Jugendheims Overdyck. Die 14- bis 21jährigen können dort hinkommen,

O-TON: um dort zu schlafen, (..) abends zu essen, (…) Wäsche zu waschen, (…) sie können in dem Haus duschen, (…) erhalten dann noch ein Frühstück (…) und am nächsten Morgen muss man das Haus wieder verlassen.

So Leiterin Petra Hiller. Wer will, bekommt bei "Schlaf am Zug" aber auch Hilfe und Beratung. Jeden Abend stehen zwei Betreuer für Gespräche bereit. Zur Pflicht werden diese Gespräche für Jugendliche, die innerhalb von einem Monat mehr als 10 Mal in der Notschlafstelle übernachtet haben. Mit ihnen werden dann konkrete Ziele vereinbart, sagt Petra Hiller

O-TON: … zum Beispiel, dass ein Jugendlicher die Verpflichtung eingeht beim Arbeitsamt einen Antrag zu stellen, mit einer Schule Kontakt aufzunehmen, einen Schulplatz zu organisieren, … alternativ müssen sie eben die Notschlafstelle verlassen,

...denn das wichtigste Ziel ist, das die Jugedlichen daran arbeiten, ihre Lage zu verändern. "Schlaf am Zug" gibt es seit 12 Jahren. Das Haus öffnet jeden Abend um 20 Uhr und bietet insgesamt fünf Schlafplätze – zwei für Mädchen und drei für Jungen.

Sprecher: Daniel Schneider

Audiobeitrag "Schlaf am Zug" - Notquartier für Jugendliche


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