Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

11.06.13; Sebastian Richter

churchy

„Ich bin ja nicht so mega churchy“, sagt meine Freundin Merle. Sie erzählt mir, dass sie zwar jetzt BEI der Kirche arbeitet – aber deshalb nicht IN die Kirche geht.

Dass sie nicht so „bibelfest“ ist, wie manche es erwarten, aber trotzdem dazugehört. Konnte ich verstehen. Irgendwie gehöre ich dazu, aber ich finde... Kirche ist viel zu oft viel zu weit weg von dem, was mich beschäftigt.

Und dann war ich neulich beim Kirchentag in Hamburg. An einem Abend standen wir auf der Reeperbahn. Der Sündenpfuhl: Pornoschuppen, Prostituierte, Angebote, Drogen zu kaufen. Genau da stand eine riesige Kirchentags-Bühne, auf der eine Band spielte. Ich bekam eine Gänsehaut. Ich war total beeindruckt, dass an diesem Ort eine Bühne stand. Hier war Kirche mitten im Leben. Aber sowas von!

Davon musste ich Merle erzählen. Sie war begeistert. „Genau das will ich“, sagt sie. Mithelfen, dass die Kirche ZU den Leuten kommt. Unvoreingenommen und überraschend. An Orten, wo man sie nicht erwartet.

Jesus hat gesagt „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“. Ich finde: DAS ist Kirche! Es braucht nicht immer das Offensichtliche: Kirchtürme. Glockengeläut. Choräle. Manchmal braucht es nur Menschen, die im gleichen Geist beieinanderstehen. Und die müssen dann auch gar nicht so mega churchi sein. Hauptsache mitten im Leben.

Sprecher: Daniel Schneider

 

Audiobeitrag churchy


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