Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

27.05.13; Anne Rütten

Moby Dick

Wenn er die Falten der Bitterkeit an seinem Mund spürte und den Leuten die Hüte vom Kopf schlagen wollte, dann fuhr er zur See.

So beginnt der Erzähler des weltbekannten Klassikers „Moby Dick“ seine Geschichte. Ich kenne dieses Gefühl – ich glaube jeder kennt das: das Gefühl, dass alles schief läuft und man am liebsten einfach alles hinter sich lassen würde. Der Erzähler von „Moby Dick“, Ismael, tut das. Er heuert auf einem Walfangschiff an, um als Matrose für drei Jahre um die Welt zu fahren.

Ich war überrascht, herauszufinden, dass das Buch sehr viel mehr ist als nur ein Abenteuerroman. Die Handlung rund um Kapitän Ahab und die Jagd auf den weißen Wal spielt nämlich nur eine Nebenrolle. Die Hauptrolle spielt Gott - und eine Frage: Darf sich der Mensch mit Gott und seiner Schöpfung anlegen? Der Erzähler nimmt seine Leser nicht nur mit auf eine Reise um die Welt, sondern auch auf eine Reise des Glaubens und der Erkenntnis. Kann ich auf Gott vertrauen oder muss ich zweifeln? Für mich ist „Moby Dick“ ist eine Glaubensreise, versteckt in einem Seefahrerabenteuer.

Und wenn man den Leuten die Hüte vom Kopf schlagen möchte, dann lohnt es sich, gemeinsam mit Ismael zur See zu fahren. Auf die Jagd zu gehen nach Erkenntnis, Glauben und Gottvertrauen.

Sprecherin: Alexa Christ

 

Audiobeitrag Moby Dick


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