Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

19.04.13; Sven Dreiser

Religion verbindet

Taoufik freut sich auf die andern im Jugendzentrum. Fast jeden Tag geht er hin. Er ist froh, dort Freunde zu treffen, die so ähnlich denken wie er.

„Es ist wie ein zweites Zuhause, wenn man daheim Probleme hat. Und es ist gut, so ein Zuhause zu haben", sagt er.

Taoufik und Merve treffen sich hier oft mit drei Freunden nach der Schule. Alle fünf sind in Deutschland geboren, aber ihre Eltern kommen aus ganz verschiedenen Ländern: Türkei, Togo, Bosnien. Die fünf sind nicht nur zusammen, weil sie sich mögen. Der Islam verbindet sie. Die Jugendlichen beten jeden Tag. Das gehört für sie einfach dazu. „Das verbindet uns mit Gott und auch mit unseren Eltern und Großeltern“, sagt Merve.

Dass Merve ein Kopftuch trägt und ihre Freundin Tugce keins, ist für keinen in der Runde ein Problem. Warum sollen andere nicht anders glauben und anders leben? Jeder soll seine Religion auf seine Weise zeigen können.

Find ich auch. Die verschiedenen Religionen haben sich so vieles zu sagen. Ich meine, wir brauchen unsere Religion nicht, um uns von anderen abzugrenzen. Sie gehört einfach zum Leben. Jeder Mensch braucht etwas, was sein Herz anrührt und was lebendig hält.

Darüber würden die fünf auch gerne mit ihren deutschen Freunden ins Gespräch kommen. Aber viele von ihnen interessieren sich nicht für Religion. Schade. Es gäbe bestimmt viel Gemeinsames zu entdecken. Und spannend wär’s auch.

Sprecher: Daniel Schneider

 

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