Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

15.04.13; Sven Dreiser

Give me five!

Ganz schön schlagfertig, mein Kollege. Da kam seine Tochter mit der ersten Fünf nach Hause. Sie ist elf und eigentlich eine typische Einser- und Zweier-Kandidatin.

Aber jetzt war’s passiert. Ausgerechnet in ihrem Lieblingsfach Französisch. Schon an der Haustür fing sie an zu weinen. Klar, für sie brach eine Welt zusammen. Mit so was lässt sich schlecht leben, wenn ansonsten alles glatt läuft.

Geht vielen von uns doch ähnlich. Da lebt jemand konsequent gesund, treibt Sport und ist auch sonst ein ausgeglichener Mensch. Und dann bekommt er von jetzt auf gleich eine heftige Diagnose: schwere Krankheit. Eine brutale „Fünf".

Eine arbeitet in der Firma, in der sie schon ihre Ausbildung gemacht hat. Sie leistet was. Und die Kolleginnen und Vorgesetzen schätzen ihre freundliche Art. Dann auf einmal die Kündigung. Die Zeiten seien eben schwierig und Umstrukturierungen notwendig. Auch so eine „Fünf", bei der eine Welt zusammenbricht.

Mir helfen da keine Vertröstungen von wegen: Niederlagen gehören zum Leben dazu. Aber wenn jemand bei mir bleibt und mich nicht allein lässt mit meiner fünf, das hilft mir.

Mein Kollege konnte die Kleine doch noch trösten. Er hat ihr einfach seine rechte Hand hingehalten und gesagt: Give me five- Komm, gib mir die Fünf! Da musste sie auf einmal lachen, schlug ihre Hand ein und sagte: ok, ich geb dir die fünf.

Sprecherin: Alexa Christ

 

Audiobeitrag Give me five!


Druckversion

Suche

Sendungen der Woche

Sendungen am Sonntag

Sendungen im Fernsehen