Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

08.02.13; Beate Raguse

Lebensmittel

„Den kann ich Ihnen nicht verkaufen. Der ist abgelaufen.“ Ich will meinen Lieblings-Smoothie kaufen, und der Kassierer hat zufällig aufs Datum geschaut.

Okay, hab ich auch. Kein Problem, eigentlich. Bei mir zu Hause verschwindet schon mal was in den Tiefen des Kühlschranks und ist überfällig, wenn es wieder auftaucht. Essbar ist es meistens immer noch.

Ich will mein Smoothie. Es war das letzte im Regal. Ich brauch das jetzt. Doch nichts zu machen. Nicht zum vollen Preis, nicht zum halben, nicht für „umsonst“. Ich muss mein Geld behalten, der leckere Smoothie landet im Müll.

„Vielleicht holt es einer raus“, denke ich. Hoffe ich. Denn zum ersten mal erlebe ich, was ich bisher nur aus den Medien kenne; den Wahnsinn um die Vernichtung von Lebensmitteln. So vieles wird angebaut, gepflegt, geerntet, gelagert, verpackt, durch Deutschland kutschiert oder um die halbe Welt geflogen, um dann im Mülleiner zu enden. „Bis zu 15 Millionen Tonnen jährlich“, lese ich.

Doch immer mehr Menschen machen dagegen mobil. Man sollte achtsam mit Lebensmitteln umgehen, meinen die Initiatoren von www.foodsharing.de. Sie haben eine Plattform geschaffen, auf der man Lebensmittel verschenken kann. Oder meine Freundin Elke; in ihrer WG wird alle drei Wochen alles gegessen, was in nächster Zeit abläuft. Das schont den Geldbeutel und führt zu kreativen Menüs. Und alle erleben wieder, was Essen wert ist.

Sprecherin: Alexa Christ

 

Audiobeitrag Lebensmittel


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