Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

06.02.13; Annette Schmitz-Dowidat

Gott im Team

Seit einiger Zeit habe ich eine neue Kollegin. Am ersten Tag war sie mir ganz sympathisch.

Doch schon am zweiten Tag fing sie an, im Büro irgendwelche Verbesserungsvorschläge zu machen. Dies und jenes ginge doch schneller, wenn man nur …
Super, Frau Schlaumeier!, dachte ich. Und war ziemlich genervt. Obwohl: In der Sache hatte sie eigentlich recht, manches könnte man wirklich besser machen. Mit frischem Blick hat sie halt sofort den Finger in die Wunde gelegt.

Aber warum nervt mich das so? So dass ich im ersten Moment denke: Was nimmt die sich eigentlich heraus? Da kann sie ja gleich kommen und sagen: Schaut her, ich sag euch mal, was gut ist und wie ihr es machen müsst. Ich glaube, ich fand ihr Verhalten einfach nicht angemessen. Sie ist schließlich neu, wir anderen sind schon viel länger da, da soll sie doch erst mal abwarten, bis sie weiß, wie der Laden läuft. Wer länger zum Team gehört, hat auch mehr zu sagen. Diese ungeschriebene Regel gibt’s in jedem Job, und die hatte sie verletzt.

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist – heißt es in der Bibel. Bei Gott muss man also auch damit rechnen, dass er plötzlich ins Leben tritt und sich einmischt. Dass er weiß, wo es für den Menschen langgeht. Doch das finde ich gar nicht so schlimm. Eins ist mir nämlich aufgefallen: Menschen, die glauben, spüren oft genau, was gut ist und was nicht. Und hey, Gott ist schon länger im Team als ich!

Sprecherin: Alexa Christ

 

Audiobeitrag Gott im Team


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