Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

21.01.13; Jan Primke

bis gestern

„Ich brauche das bis gestern! Und Sie bleiben so lange hier, bis das fertig ist!“ Zwei Sätze, die mich immer noch kräftig zusammen zucken lassen.

Warum bin ich nicht mein eigener Chef? Kann der mich nicht mal in Ruhe lassen? Am liebsten würde ich jetzt gehen.

Ich bin sowieso schon so gehetzt, manchmal habe ich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Wo ist die Erholung vom Schlaf der letzten Nacht? Wir haben erst Montag und es sind noch so viele Tage bis zum Wochenende! Ich wünsche mir so oft mehr Ruhe, mehr Zeit für mich selbst. Und dann gleich so was. Ein toller Start in die Woche.
Seit Kurzem habe ich ein neues Buch - ein Geschenk meiner Oma. Es kommt ein bisschen altbacken daher, aber schon der Titel klang für mich sehr spannend: „365 mal Power für den Tag.“

Es sind kurze Texte mit Aussagen aus der Bibel, die Mut machen. Das zu lesen, ist für mich schon zu einer guten Gewohnheit geworden. Vor allem, weil leicht und verständlich erklärt wird, was mir an diesen Texten Kraft und Energie geben soll. Mein Energiepolster ist dadurch nicht unerschöpflich, und Arbeiten ist dadurch kein Ausflug in eine Wellnessoase, aber es trägt mich durch den Tag und ich kann mich ab und zu an die stark machenden Worte aus der Bibel erinnern.

Ach, und sehr geehrter Chef: Wenn Sie etwas bis gestern brauchen, dann müssten Sie mir das auch bis gestern sagen. Also immer mit der Ruhe und alles zu seiner Zeit: Ich erstelle ein Meeting für gestern und dann treffen wir uns, um die Sache bis heute zu besprechen.

Sprecher: Daniel Schneider

 

Audiobeitrag bis gestern


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