Der evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR

07.01.13; Silke Bartel

Königkuchen

Er ist sehr fettig, sehr lecker und heißt: Galette des rois. Königkuchen, das ist so ein Blätterteigkuchen mit Marzipan-Mandel-Füllung.

Das ist eine Tradition in Frankreich rund um den 6. Januar, um das Dreikönigsfest. Morgens mit Kollegen, abends mit Freunden, am Wochenende mit der Familie. Das Ganze geht so: Man schneidet den Kuchen so, dass für jeden der Anwesenden ein Stück da ist, dann setzt sich der Jüngste der Runde unter den Tisch und wird gefragt, an wen das erste, das zweite, das dritte… Stück gehen soll. Dann warten alle gespannt, in wessen Kuchenstück das kleine Plastikjesusbaby drinsteckt. Dem Glücklichen, der das Jesusbaby gefunden hat, wird die bereitgelegte Pappkartonkrone aufgesetzt, er ist nun König bzw. Königin.

Die Tradition des Königkuchens, des galette des rois, spielt natürlich auf eine andere Geschichte an, auch hier haben welche das Jesusbaby gefunden, allerdings das echte, in einer Krippe liegend Die drei Könige oder Sterndeuter aus dem Morgenland hatten zuerst einen komischen Stern am Himmel entdeckt, der da so nicht hingehörte. Kurzentschlossen folgten die drei dem Stern. Da derartige göttliche Zeichen nur auf die Geburt eines Königs hinweisen konnten, packten sie königliche Geschenke ein: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Ich vermute, als sie dann vor der Krippe standen, haben sie sich geärgert, nicht an Decken, Windeln und Babygläschen gedacht zu haben. Ein Baby armer Leute – und irgendwie doch ein König.

Sprecher: Daniel Schneider

 

Audiobeitrag Königkuchen


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